Elektrosmog Infos

Hintergrundinformationen zum Elektrosmog



1.) Elektrische Wechselfelder (Niederfrequenz)

Niederfrequente elektrische Wechselfelder umgeben uns durch die häusliche Elektroinstallation, Hochspannungs- und Versorgungsleitungen etc. tagtäglich. Sie gehen von allen unter Wechselspannung stehenden Leitungen aus, das heißt, auch wenn kein Strom fließt, liegt ein elektrisches Feld vor. Die Einheit für die elektrische Feldstärke ist V/m.
Im Gegensatz zu den magnetischen Feldern wird der Mensch von elektrischen Feldern nicht durchdrungen. Unser Körper nimmt elektrische Wechselfelder wie eine Antenne auf und kommt so mit ihnen auch ohne direkte Berührung in Kontakt.

Gesundheitliche Auswirkungen

Niederfrequente elektrische und magnetische sowie hochfrequente elektromagnetische Felder bis 100 kHz können nachgewiesenermaßen Reizwirkungen im Nervengewebe und an der Muskulatur auslösen. Sowohl nieder- als auch hochfrequente elektromagnetische Felder können eine Erwärmung (= thermische Wirkung) des Körpergewebes hervorrufen. An Zellkulturen wurden z. B. Effekte an Zellmembranen und im Zellstoffwechsel sowie Beeinflussungen des Immunsystems ausgelöst. In Tierversuchen ergaben sich u. a. Veränderungen von Wachstums- und Entwicklungsprozessen und in der hormonellen Steuerung.
Beim Menschen wurden z. B. Beeinflussungen des Nervensystems beobachtet: Eine veränderte Aktivität von Nervenzellen in der Hirnrinde sowie veränderte Reaktionszeiten.

2.) Magnetische Wechselfelder (Niederfrequenz)

Niederfrequente magnetische Wechselfelder treten dort auf, wo auch ein Strom fließt. Trafos, Elektromotoren oder Drosseln hingegen erzeugen oft noch ein Feld, wenn sie nicht in Betrieb sondern lediglich am Netz sind, also auch ohne Stromfluss. Die Einheit für die magnetische Feldstärke H ist A/m, die der magnetischen Flußdichte B Tesla (T).
Der menschliche Körper und auch Baustoffe werden durch magnetische Wechselfelder fast ungehindert durchdrungen. Durch die zeitliche Änderung des magnetischen Flusses werden in unserem Körper elektrische Ströme hervorgerufen (induziert), die in geschlossenen Strombahnen verlaufen und als Wirbelströme bezeichnet werden.

Gesundheitliche Auswirkungen

Hier sind die Krankheitsbilder von niederfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern aufgeführt, da die Felder bei Stromfluss gemeinsam auftreten und in der Literatur stets miteinander betrachtet werden.
Die im folgenden beschriebenen Wirkungen und Störungen sind auch unter den Gesichtspunkten, wie sie in Kapitel 1 erläutert wurden, zu betrachten.
Hormonhaushalt: Störungen des Biorhythmus, Schlafstörungen, Müdigkeit, Depression, Immunschwäche und eine verminderte Krebsabwehr
Biorhythmus, Immunsystem und Psyche: Melatoninausschüttung, direkte Wirkungen der Felder auf z. B. die Gehirn- und Nervenaktivität
Krebs: Krebspromotion wahrscheinlich.

3.) Elektromagnetische Wellen (Hochfrequenz)

Auch hochfrequenten elektromagnetischen Wellen sind wir dauerhaft und nahezu unausweichlich ausgesetzt. Der Begriff elektromagnetische Wellen basiert auf der Tatsache, daß im Hochfrequenzbereich die elektrischen und magnetischen Felder stets eng gekoppelt und gemeinsam auftreten. Der Hochfrequenzbereich reicht von 30 kHz - 300 GHz. Die Dichte der Energieströmung pro Zeit, wird auch als Strahlungsintensität oder Leistungsflußdichte bezeichnet und wird in W/m⊃2; oder in mW/cm⊃2; angegeben.
Zur Bestimmung der Strahlungsintensität wird entweder die elektrische Feldstärke E oder die magnetische Feldstärke H verwendet. Wird die Angabe der in Wärme umgewandelten Strahlungsleistung auf die Körpermasse bezogen, erhält man die spezifische Absorptionsrate SAR. Sie wird in W/kg angegeben.

Gesundheitliche Auswirkungen

Bei den Wirkungen der elektromagnetischen Wellen wird zwischen thermischen und nichtthermischen (athermischen) Wirkungen unterschieden.
Nachweisbare, thermische Effekte durch Hochfrequenz-Absorption treten nach einer Temperaturerhöhung des ganzen Körpers oder einzelner Gewebe ab etwa 1° C auf, wozu SAR-Werte von etwa 1 bis 4 W/kg notwendig sind. Die weiter unten aufgeführten Effekte treten wohlgemerkt bei spezifischen Bedingungen auf. Vor allem die nichtthermischen Wirkungen sind noch nicht hinreichend wissenschaftlich belegt.
thermische Wirkungen: Embryonenmißbildungen, Keimletalität, erhöhte Progression spontaner Tumoren, Chromosomen- und mitotische Veränderungen, Veränderungen der Zellproliferation, der DNS-Synthese und konditionierter Reflexe, Tiere meiden bestrahlte Bereiche, Veränderungen der Zellmembranpermeabilität, des Stoffwechsels, der Drüsenfunktion, des Blut-, Immun- und Nervensystems sowie der Verhaltensreflexe, Trübung der Augenlinse, grauer Star, Schädigung männlicher Hoden, innere Verbrennungen bis hin zum Tod durch Herzinfarkt
nichtthermische Wirkungen: Reiz- und Kraftwirkungen. Beeinflussung der Zellkommunikation (Calciumionentransport), der Enzymaktivität, der Fresszellen des Immunsystems, des Zentralen Nervensystems, der Hirnpotentiale (EEG) und des Wachstums von Zellkulturen.

4.) Elektrische Gleichfelder (Elektrostatik)

Elektrische Gleichfelder finden sich sowohl im technischen Bereich, als auch in der Natur. Sie treten dort auf, wo ein elektrisch neutraler Körper in seine positiven und negativen Bestandteile aufgetrennt worden ist. Die Feldstärke der elektrischen Gleichfelder wird in V/m angegeben.

Die Häufigkeit der Aufladungen und deren Feldstärke werden beeinflußt durch
· die Art und Intensität unserer Bewegungen (Reibung) und
· in welcher Bekleidung (evtl. Kunststoffkleidung, Kunststoffsohlen)
· in welcher Umgebung (Teppichboden, Grad der Leitfähigkeit der Baumasse) wir uns bewegen.
· Sie sind abhängig von der Leitfähigkeit der Luft (Luftfeuchtigkeit) und
· der Ladungstrennung durch andere aufgeladene Teile (= Influenz, z. B. durch einen Bildschirm oder ein anderes aufgeladenes Material).
· Weiterhin können die Feldstärken durch Abstand und in einigen Fällen durch Erdung oder Abschirmung verringert werden.

Eine wichtige Folge von elektrostatischer Aufladung in Innenräumen ist die Beeinflußung der Luftionensituation, was in Kapitel 7 besprochen wird.

Gesundheitliche Auswirkungen

Für die elektrischen Gleichfelder liegen keine Studien in dem Umfang wie für den Nieder- und Hochfreqenzbereich vor. Dennoch sind einige Einflüsse auf den Menschen in der Literatur beschrieben.
Direkte Wirkungen: Haarsträuben, Elektrisierung und Blitzschlag; Ströme und Spannungsabfälle im Körperinneren
Indirekte Wirkungen: Beeinflussung der Luftionensituation, Brände, Explosionen und Störungen elektronischer Geräte

Fallbeispiele von Baubiologen:

Asthmaanfällen und Allergien, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Schwindel und diffuse Beschwerden wie Unwohlsein, Stressymptome, Verspannheit, Aggressivität, Mißmut, verstopfte Nase, Druck im Kopf, Schweißausbrüche, Schockwirkungen, Nervenreizungen.

Leitgeb,1991 führt folgende Empfindungsskala für die biologische Wirkung des Gleichstroms in Abhängigkeit von der Stromstärke [mA] an:

< 1 mA: keine Wahrnehmung,
1 - 10 mA: leichtes Kribbeln an den Kontaktflächen,
10 - 50 mA: beim Ein- und Ausschalten Schmerzen in den Gelenken, Loslassen immer noch möglich,
50 - 150 mA: Schmerz-, Wärme- und Druckgefühl in Armen und Beinen, Reizleitungsstörungen möglich, Loslassen immer noch möglich,
> 150 mA: schlagartige Muskelreaktion, aber meist keine Verkrampfung, Bewußtlosigkeit, bei längerer Einwirkungsdauer Strommarken und Verbrennungen, Gefahr des Herzkammerflimmerns bei Längsdurchströmung.

5.) Magnetische Gleichfelder (Magnetostatik)

Magnetostatische Felder entstehen, wenn Gleichstrom fließt. Zur Beschreibung der Wirkung des Magnetfeldes reicht die Angabe der Feldstärke H nicht aus, es muß auch die Eigenschaft der Materie berücksichtigt werden, in dem es auftritt. Aus diesem Grund wurde die magnetische Induktion oder magnetische Flußdichte B [Einheit: T = Tesla] eingeführt.
Magnetische Gleichfelder durchdringen Körper ungehindert. Daher ist die magnetische Flußdichte in unserem Körper praktisch gleich hoch wie in der Luft. Das natürliche Magnetfeld der Erde kann als weitgehend homogen und, gemessen an biologischen Vorgängen, als statisch bezeichnet werden. Die Stärke des Erdmagnetfeldes bewegt sich im Mittel zwischen 30 (Äquator) und 60 mT (Pole) und beträgt in unseren Breiten etwa 50 mT.
Dass Magnetfelder grundsätzlich auch bei kleinen Feldstärken biologische Wirkungen auslösen, ist allein schon dadurch erwiesen, dass Tiere sich am Magnet-feld der Erde orientieren können.

Gesundheitliche Auswirkungen

Auch bei den magnetischen Gleichfeldern sind die Literaturangaben nicht so ausführlich wie bei den Wechselfeldern.

· In einem Magnetfeld, werden im Körperinneren durch Ladungstrennung elektrische Spannungen erzeugt. Biologische Auswirkungen sind dadurch überall dort denkbar, wo im Körper schnelle Bewegungsabläufe auftreten (v. a. im Herzen) oder wo man sich schnell durch ein Magnetfeld bewegt.

· Befinden sich ferromagnetische Teile in einem starken Magnetfeld, so können diese dadurch eine Lageänderung erfahren. Dies kann besonders bei ferromagnetischen Implantaten gefährliche Folgen haben.

· Für die starken Inhomogenitäten künstlicher statischer Felder werden biologische Wirkungen diskutiert.

· In der Raumfahrt muss für die Astronauten ein der Erde entsprechendes künstliches Magnetfeld hergestellt werden um für deren Wohlbefinden zu sorgen.

Wissenschaftlichbeschriebene Effekte: Geringere Dämmerungssehschärfe bei schwachen künstlichen Magnetfeldern,
>300 - 350 mT Veränderung des EKG,
>2 T Kopfschmerzen und Schwindel,
>4,6 T Beeinflussung des Lernvermögens von Affen,
> 6 T veränderte Enzymaktivität; Melatoninspiegel durch verändertes Erdmagnetfeld beeinflusst.

Fallbeispiele von Baubiologen: Magen-, Kopfschmerzen, Übelkeit, Atemnot, Krämpfe, Migräne, Erbrechen, Erstickungsanfälle, Rückenschmerzen, Verspannungen, schmerzhaft geschwollene Kniegelenke, Hüftschmerzen. Bei empfindlichen Personen schon im mT-Bereich.
Nach den Erfahrungen des Baubiologen W. Maes treten spontane Effekte nach Sanierungen magnetischer Gleichfelder seltener als bei elektrischen Gleich- und Wechselfeldern auf.

6.) Radioaktivität und Radon

Auf der Erde gab es schon immer einen gewissen Anteil an natürlicher Radioaktivität, auch ionisierende Strahlung genannt. Seit dem zwanzigsten Jahrhundert hat sich die Grundbelastung durch verschiedene Technologien erhöht. Zu beachten im Umfeld des Menschen sind insbesondere die eingesetzten Baumaterialien.
Verschiedene Baumaterialien besitzen einen unterschiedlichen Gehalt an radioaktiven Substanzen (z. B. Radium und andere). Eine pauschale Einstufung kann aufgrund der herkunftsbedingten Schwankungen nicht vorgenommen werden. Deshalb sind kritische Baustoffe zu prüfen.
Besondere Aufmerksamkeit muss auch den Belastungen durch das Gas des a-Strahlers Radon und seinen Zerfallsprodukten geschenkt werden. Das Gas kann aus Baustoffen oder dem Erdboden entweichen.

Gesundheitliche Auswirkungen

Ionisierende Strahlung ist so energiereich, dass auch die kleinste Strahlungsmenge die schlimmsten denkbaren Schäden (Krebs, Mutation, Zellveränderung) zur Folge haben kann.
Im Gegensatz zu anderen Umweltfaktoren ist hier eine Gewöhnung oder Adaptierung nicht möglich, ebensowenig wie eine vollständige Wiederherstellung des Ausgangszustandes nach Bestrahlung erreicht werden kann. Es kann sein, dass genetische Schäden sich erst in der folgenden Generation zeigen und für die exponierte Person keine direkten Konsequenzen haben. Radon und seine Folgeprodukte stellen im Vergleich zu chemischen Kanzero-genen das mit Abstand größte umweltbedingte Lungenkrebsrisiko dar.
Es wird darauf hingewiesen, dass sich die Wirkungen von Rauchen und einer hohen Radonkonzentration multiplizieren.
Im folgenden wird der Zusammenhang zwischen Zellteilungsrate, Empfindlichkeit und den betroffenen Geweben verdeutlicht:
geringe Zellteilungsrate = geringere Empfindlichkeit der Nervenzellen
hohe Zellteilungsrate = hohe Empfindlichkeit der Haarfollikel, Eizellen bzw. Spermien und Blutkörperchen, aber auch embryonales oder junges Gewebe

7.) Luft und Ionen

Hierher gehört die Beurteilung der Luftqualität anhand der Bestimmung von Sauerstoff, Kohlendioxid, Feuchte, Temperatur, Luftbewegung, sowie Anzahl und Verteilung der Groß- und Kleinionen. Sauerstoff, Kohlendioxid, Feuchte und Temperatur sollten sich an bestimmten Werten orientieren. Die Luftbewegung kann an der falschen Stelle für Unwohlsein sorgen. Die Anzahl und Verteilung der Groß- und Kleinionen kann bei bestimmten Konstellationen das Befinden negativ beeinflußen.
Bei der Ionisation der Luft entstehen zunächst positiv geladene Moleküle und Elektronen. Beide entwickeln sich bereits nach extrem kurzer Zeit durch Anlagerung an andere Gas- oder Wassermoleküle in hoch bewegliche Kleinionen, die u. U. bereits innerhalb weniger Sekunden durch weitere Anlagerung von Molekülen zu Großionen und schließlich zu Aerosolen werden.
Kleinionen werden durch Radioaktivität, UV-Licht, Blitzentladungen, glühende Körper, offene Flammen und feinste Wassertröpfchen gebildet. Der Alterungsprozess der Luftionen verläuft um so schneller, je mehr Partikel in der Luft enthalten sind, also je größer die Luftverunreinigung ist. Sie übernehmen also eine Reinigungsfunktion der Luft. Elektrostatisch aufgeladene Flächen ziehen Kleinionen an.

Gesundheitliche Auswirkungen

Sauerstoff / Kohlendioxid: Zuviel CO2 erzeugt Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und andere Beschwerden.
Luftfeuchte: Zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchte hat Einfluss auf Wohlbefinden, Wärmeempfinden, Ionenkonzentration, Staub, Elektrostatik, Hefe- und Schimmelpilze sowie Bakterien.
Luftbewegung: Staubaufwirbelung; kühle Luftströme können zu Unwohlsein und Verspannungen führen.
Groß- und Kleinionen: Schlechte Luftionenwerte verringern die Widerstandskräfte, lösen Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Nervosität und Angst aus, begünstigen Allergien und Asthma, verursachen Herzbeschwerden und pH-Wert-Änderungen, vermindern den Sauerstoffaustausch der Lunge und beeinflussen spezielle Hormontätigkeiten (z. B. Serotonin, eine Vorstufe des Melatonin) und somit die Nerven-, Drüsen- und Zellabläufe.

zurück





(C) 2006 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken